Victor von Aveyron war ein junger Junge, der im späten 18. Jahrhundert in der Region Aveyron in Frankreich bekannt wurde. Er wurde im Jahr 1788 in der Nähe des Dorfes Saint-Sernin-sur-Rance gefunden und war zu diesem Zeitpunkt schätzungsweise 11 oder 12 Jahre alt.
Victor wurde als wilde, verwilderte Kreatur beschrieben und trug nur Tierfelle um seinen Körper. Es wird angenommen, dass er von mehreren Wölfen aufgezogen wurde, bevor er gefunden wurde. Er konnte nicht sprechen und hatte Schwierigkeiten, sich aufrecht zu halten oder menschliche Verhaltensweisen zu verstehen.
Nachdem Victor gefunden worden war, wurde er zuerst in einer Einrichtung für psychisch Kranke untergebracht, bevor er von Jean Marc Gaspard Itard aufgenommen wurde. Itard war ein junger Mediziner und Spezialist für Gehörlosbildung.
Itard widmete sich der Ausbildung von Victor und versuchte, ihn in das Leben und die Gesellschaft zu integrieren. Er führte systematische Unterrichtsmethoden ein und lehrte Victor Zeichensprache und Kommunikation.
Victor blieb fast fünf Jahre bei Itard, aber trotz aller Bemühungen konnte er nie richtig sprechen oder in die Gesellschaft integriert werden. Er zeigte jedoch Fortschritte in seinen Fähigkeiten und entwickelte eine gewisse Fähigkeit zur sozialen Interaktion.
Nach seiner Zeit bei Itard wurde Victor in verschiedenen Institutionen untergebracht, bevor er 1828 in einem Krankenhaus in Paris starb.
Victor von Aveyron wurde zu einem bedeutenden Fall in der Geschichte der Psychologie und der Gehörlosenbildung. Seine Erfahrungen wurden von Itard dokumentiert und beeinflussten die Entwicklung pädagogischer Ansätze für Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
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